Gemeinde Malterdingen

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Die Sage im Detail

Sie ist die älteste Dorfsage und weithin in Vergessenheit geraten.

Das mag daher kommen, daß sie wegen ihrer Unwahrscheinlichkeit und gänzlichen „Sagenhaftigkeit" im Laufe der Zeit fallen gelassen wurde. Zudem mutet die Sage ziemlich bruchstückhaft an. Und doch ist sie die älteste Überlieferung aus einer Zeit, da noch keinerlei schriftliche Unterlagen über das Bestehen des Dorfes vorlagen. Die Sage läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Als die Malterdinger ihre Kirche bauen wollten, führten sie Steine auf die Kirchhalde hinauf. In der folgenden Nacht schreckten die Anwohner durch Rumpeln und Poltern, deren Herkunft sie sich nicht erklären konnten, aus ihrem Schlaf. Am anderen Morgen sahen sie zu ihrem Entsetzen alle die tags zuvor angeführten Steine herabgeworfen unten an der Kirchhalde liegen. Mit viel Mühe machte man sich daran, die Bausteine für das Gotteshaus wieder hinaufzuschaffen. Doch welch ein Schreck! In der nächsten Nacht wieder derselbe Lärm, der gleiche von Geisterhand ausgeführte Spektakel. Nochmals versuchten die Leute, die Steine an den vorgesehenen Bauplatz hinaufzuschaffen, ohne Erfolg. Da ließ man den Plan, die Kirche oben auf der Kirchhalde zu bauen, fallen und errichtete sie an ihrem heutigen Standort.

So wenig man alte Urkunden wegen ihres unansehnlich gewordenen Papiers oder ihrer alten Schrift oder Sprache wegwirft, sollte man auch diese alte Sage wegen ihres Urkundenwertes nicht wegwerfen. Sie führt in die graue Vergangenheit Malterdingens zurück in jene Zeit, in welcher alterGermanenglaube mit dem jungen Christenglauben in Berührung kam. Als die erste Kunde von dem neuen Glauben nach Malterdingen kam, gab es begreiflicherweise große Erregung unter der Bevölkerung. Ihr Heiligtum war bisher die schöne, starke Quelle am Fuß der Kirchhalde. Dort hatte die Göttin ihr Heiligtum, ihr Wasser spendete Segen und Leben für Mensch und Vieh. Und diese Göttin sollte verdrängt werden? Kein Wunder wenn die Geister bei Nacht sich wehrten und den Bau des Heiligtums für den neuen Gott zu hindern suchten. Nach langem Ringen und Kämpfen unterlagen die alten Götter und die erste Kirche wurde in Malterdingen gebaut, auch wenn es nur ein bescheidenes Kirchlein (nicht die heutige Kirche!) gewesen sein mochte. Die Quelle aber blieb nach wie vor dem Dorf heilig. In späteren Jahren wurde sie nach dem Schutzpatron der Kirche die Jakobusquelle genannt. Sie sprudelt heute noch wie einst so stark und hat vor dem Bau der Wasserleitung einen großen Teil des Oberdorfes mit Wasser versorgt. Sie war auch die Spenderin des heilkräftigen Wassers, solange Malterdingen als Bad von Leidenden während über hundert Jahre aufgesucht wurde. Die richtigen Dorfsagen sind wertvoller Bestandteil der örtlichen Heimatgeschichte. Sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten (entnommen aus den Publikationen des Geschichts- und Kulturkreis Malterdingen)

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