Gemeinde Malterdingen

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Die Sage im Detail

Die Jüngste der Dorfsagen hat den Pfarrer Brodhag zum Gegenstand, stammt also aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. 

Ihr Inhalt: Nachdem Brodhag gestorben war, ist er aus dem Grab heraus und spukt im Pfarrhaus. Man soll ihn auch schon nachts aus dem Dachfenster des Pfarrhauses herausschauen gesehen haben, einige wollten gesehen haben, daß er seinen Kopf als feurige Kugel unter dem Arm getragen habe. Auch dies soll verbürgt sein, daß er noch vor gar nicht langer Zeit abends, als einer beim Abendläuten durch die Glockenhaustüre in die dämmerige Kirche geschaut habe, aus der Sakristeitüre heraus in das Langhaus geschaut und ihm zugenickt habe. Deshalb soll es nicht ratsam sein, nachts den Weg in den Mönchhof bei Pfarrhaus und Kirche zu nehmen. Auch Geisterstimmen und Hundegebell wären im Pfarrhaus zu hören, ohne daß ihr Ursprung festgestellt werden könnte.

Der andere Teil dieser Sage, der sich nicht ganz logisch in den ersten Bericht einfügen läßt, lautet: Pfarrer Brodhag sei, als er im Dorf keine Ruhe geben wollte, von einem Kapuziner in den äußersten Winkel der Gemarkung, in die „Dannägerten" (Tann-Egerten), wo der Heimbacher Weg in die Heimbacher Gemarkung überführt, gebannt worden. Jedes Jahr komme er nun seither dem Dorf einen „Gullerschritt" näher. Hier bricht die Sage ab und läßt im Ungewissen, was geschehen wird, wenn Brodhag das Dorf wieder erreicht hat. Wie kam es nun, daß der 1710 in Emmendingen geborene und 1769 nach Malterdingen berufene Pfarrer der Mittelpunkt einer solchen Sage werden konnte?

Als Pfarrer und Mensch wird er als ein Mann von vorzüglichen Gaben geschildert. In 46 Dienstjahren hatte er drei Vikariate und Pfarreien. Acht Jahre bis zu seinem Tod 1777 war er in Malterdingen. Seine Familie bestand aus drei Söhnen und drei Töchtern. Mit welcher Hingabe er auch an einem „aus der Art geschlagenen" Sohn hing, verrät das väterliche Testament. Eine gewisse Unruhe lag über seinem Leben, was seine verschiedenen Dienststellen zeigen. Er griff – wenn nötig – beherzt zu. Als die große Gartenmauer infolge schlechter Bauart bei langanhaltendem Regen eines Morgens, als die Schüler unterwegs waren, einstürzte, rettete er selbst zwei verschüttete Kinder vor dem sicheren Tode, ohne nachbarliche Hilfe abzuwarten. Beherzt setzte er sich auch ein, als 1771 beim Tod des Markgrafen August Georg von Baden-Baden der Markgraf von Baden-Durlach Erbansprüche auf die Mahlberger Herrschaft hatte und alle waffenfähigen Männer auch aus Malterdingen dorthin aufgeboten hatte. Pfarrer Brodhag wurden die Sicherung des Marktfleckens Malterdingen mit Hilfe zurückgebliebener Invaliden und junger Burschen übertragen. Wie er die Torwachen durch vorgeschobene Posten sicherte, die nicht durch Tore geschützten Dorfzugänge wehrhaft machte, Feldwachen zur Unterhaltung das Vorfeld weithin beleuchtender Feuer anhielt, die nächtlichen Dorfstraßen durch Licht in den Fenstern erhellen ließ und dann selbst die Nächte hindurch alles kontrollierte, erstaunte die Einwohner und brachte ihm von Seiten der Vorgesetzten viel Lob ein. Ist es aber verwunderlich wenn es im Dorfmund insgeheim heißen mochte: . . . der Brodhag geht um . . .

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